Der Elbstrand ist derzeit für Menschen im Rollstuhl nicht autonom besuchbar. Bei einer Umgestaltung sollte das geändert werden. Zwei Initiativen kümmern sich derzeit um die Zukunft des Elbstrandes. Die einen wollen alles so lassen wie es ist, die anderen einen barrierefreien (Rad-) Weg für alle. Um Rollstuhlfahrer scheint es ihnen nicht zu gehen, das naheliegende Argument „Inklusion“ wird nicht benutzt, obwohl der propagierte Weg „barrierefrei“ sein soll. Auf den Publikationen tauchen Rollstuhl-Hinweise nicht auf.
UTE ist für eine dritte Version der Strandüberarbeitung: ausgehend von Övelgönne soll der erste Strandabschnitt bis zu Strandperle/Strandkiosk barrierefrei gestaltet werden, ebenso der Zugang zu beiden Lokalen. Dahinter bleibt alles beim alten. Das Risiko eine Menge Radfahrer auf den Strand zu „locken“ und dort das Experiment „shared spaces“ mit den anderen Besuchern zu wagen ist UTE zu groß.
UTE interessiert, wie die „Community der Menschen mit Behinderung“ dieses Thema sieht.
Was mich ärgert ist die Nutzung von Bildern. Beide versuchen mit unrealistischen Darstellungen Stimmung zu machen, sollte der Weg gebaut werden – keines der Bilder entspräche der Realität: Die einen verlegen den Weg in die perspektivische Ferne, bildbestimmend sind 2 fröhliche Kinder. Die anderen legen den Weg mittig im Bild auf eine Menschenmenge, die dadurch entfärbt wird.
Der mittig verlegte Weg auf dem rechten Bild zeichnet exakt den Verlauf nach, wie er von den Grünen im Februar vorgestellt wurde. Die dargestellte Breite liegt mit 4 m allerdings weit unter den angedachten 5,9 m. Ein Verlauf des Weges an den Strandmauern ist aufgrund zahlreicher Privatgrundstücke nicht möglich. Sicherlich wäre es für viele Rollstuhlfahrer schön auch zur Strandperle/strandkiosk zu gelangen. Die Verbesserung und Verlängerung des vorhandenen Granitplattenweg (eigentlich nur eine Befestigung der Steinböschung) erscheint auf den ersten Blick als relativ einfach umsetzbar. Doch das täuscht. Selbst die massiven Platten werden durch Wasser und Eis so extrem in Mitleidenschaft gezogen, dass ständig repariert und ausgebessert werden muss. Sie werden bei fast jeder Flut überspült und sind ständig versandet. Dieses Problem würde sich auch bei einem neuen Weg stellen, sofern er nicht deutlich erhöht wäre. Das wiederum würde extrem in die Atmosphäre des Strandes eingreifen, und die Besucher säßen quasi hinter einem kleinen Deich. Eine weitere Herausforderung ist das einrichten von barrierefreien WCs. Bei beiden Gastronomien befinden sich die Toiletten auf halber Treppe bzw. Im 1. OG. Was ich damit sagen möchte: es ist möglich, aber nicht mit einer einfachen Lösung machbar.
Inklusion am Strand ist herausfordernd, aber nicht unmöglich! Ich finde es eine sehr gute Idee, dahingehend zu denken!