Seit dem 2.7.22 bespielt die Arbeit „Ute_58_retouched_by_FR“ die Plakatwand in der Tordurchfahrt des FRISE-Künstler*innenhaus. Noch bis November wird sie dort zu sehen sein.
Archiv des Autors: Chrisdian
Photoshop Inklusion – ein Beitrag zum UTOPIE ARCHIV
Die Künstlerin Sigrid Sandmann rief auf, Utopien für ein Plakatprojekt zu entwickeln. Ich erinnerte mich an ein Bild, das ich 2013 bearbeiten ließ – vielleicht kann ich das hier verwenden? Dabei kamen Fragen auf, die interessanter erscheinen als die Tatsache, dass ein Mensch, der mit einer Behínderung lebt, gephotoshopped auf eine Plakatwand kommt. Das Projekt ließ aber nur Texte zu…
2013 freute ich mich, daß Florian, ein erfahrener retouching artist, Lust auf eine Kooperation hatte. Sonst muss er Kunden zufrieden stellen und Produkte oder sie vorführende Menschen optimieren. Aus Ute machte er eine Skulptur. Dafür erfand er eine Farbwelt, verpasste ihr einen eigenen „look“. Er behandelte ihre Haut genauso wie die der „Models“, deren Bilder er sonst retouchiert. Re-touching artist, der Künstler der wieder berührt. Einzelne Details wurden „bereinigt“ – nur war es hier nicht ein störender Faltenwurf, sondern die aus dem body herausragende Windel. Ist es utopisch wünschenswerte Inklusion, wenn ein behinderter Mensch der gleichen realitätsfeindlichen Prozedur unterworfen wird, wie andere Menschen in der Werbung – um etwas zu suggerieren, ein Bedürfnis zu erschaffen, etwas zu verkaufen? Welches ist das passende Produkt zu diesem Bild?
Chorona
Menschen mit Behinderungen, die in spezifischen Wohneinrichtungen leben, sind zur Zeit analog zu Menschen in Alten- und Pflegeheimen nahezu komplett vom gesellschaftlichen Leben abgeschnitten. Die Isolation, die viele von ihnen bisher schon im Alltag erleben, wird gerade noch weiter verstärkt. Wir möchten den Menschen in diesen Zeiten die Möglichkeit geben zusammen zu singen. Deswegen haben wir Chorona ins Leben gerufen.
Eine ausgebildete Musikerin und Chorleiterin kommt in eine Einrichtung, z.B. in den Innenhof und die BewohnerInnen stehen an geöffneten Fenstern und auf Balkonen und singen zusammen mit ihr. Schon beim ersten Mal sangen auch die Nachbarn mit, in der nächsten Woche bekommen sie ein pdf mit den Liedtexten! Manche nennen das Inklusion – UTE nennt es Nachbarschaft!
Aktionsplan barrierefreie Kulturorte Hamburg
Seit Beginn des Jahres liegt UTEs Hauptfokus auf dem Aktionsplan. An elf Orten sollen Verbesserungen bezüglich der Barrierefreiheit erreicht werden. Barrierefreiheit ist hier erstmal ganz einfach mit der Zugänglichkeit mit einem Rollstuhl gedacht, das Thema führt aber weiter. Hier geht es zur Website des Aktionsplans, die alles weitere erläutert:
https://aktionsplan.ute-ev.de/
Rollstuhlprojekt in der Radiogruppe
Die Radiogruppe der Phorms-Schule hat einen Schultag im Rollstuhl verbracht und darüber eine Radiosendung gemacht. UTE stellte die Rollstühle und einige Informationen zur Verfügung, ich begleitete den Tag. Erster Einstieg für die Schüler war ein Text von Raul Krauthausen: Das ein Tag im Rollstuhl-Problem. Raul setzt sich kritisch mit der Frage auseinander, was solche „Simulationen“ eigentlich bringen sollen.
Nach einem Vorgespräch bekamen die Schüler Rollstühle und probierten diese aus. Hier geht es zur Sendung: Radio-Sendung „Route 66“
ROLLIWOOD 2019
Seit 2010 gibt es den Filmtag „ROLLIWOOD“. Unser Anliegen ist es, das Potential zu zeigen, was in unser aller Leben steckt – für UTE e.V. unter dem besonderen Blickwinkel „Behinderung“. Diese Möglichkeiten wollen wir feiern!
Dieses Jahr beleuchten wir folgende Fragen:
- warum Greta Thunberg insbesondere durch ihre Behinderung so klar und radikal agieren kann, wie sie es tut
- wie sich ein gepimpter Rollstuhl am Strand macht
- welche Spielgeräte sich Kinder mit Behinderung für einen Spielplatz wünschen
- wie ein aus einer Gewichtheberscheibe geschweisster Rauchständer im Zentrum der ersten eigenen Wohnung stehen kann
- welchen anderen Blick ein Journalist mit Behinderung auf die Welt hat
- wie man mit dem Monoski so heftig „powdered“, dass der Kameramann ausflippt
Der Eintritt ist frei, im Anschluss gibt es Kaffee, Kuchen und Gespräche!
Rollstuhlsänfte in der Admiralitätstraße
Die Galerien in der Admiralitätstraße sind nicht barrierefrei erreichbar. Nach der „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ (von Deutschland am 30.03.2007 unterzeichnet) ist das ein Zustand, der nicht befriedigt.
Als erster Schritt wurde exemplarisch versucht, mittels einer „Sänfte“ die Treppen zu überwinden. Aus der Sicht von rollstuhlfahrenden (und anderen) Menschen ist selbst das unbefriedigend, weil sie auf Hilfe angewiesen wären. In der Konvention wird eine autonome Teilhabe als Ziel gefordert: der Zugang sollte ohne Hilfe und ohne Barrieren möglich sein.
Antonia Reiff hat für das Kulturjournal auf NDR 90,3 am 1.2.2019 diesen Beitrag produziert:
Zur Konstruktion der Sänfte wurde ein Objekt des brasilianischen Künstlers Ricardo Basbaum verwendet, welches er für eine partizipative Nutzung zur Verfügung stellt – deshalb trug die Aktion den Namen
„Would you like to participate in an artistic experience?“ Hamburg-Gastspiel 2015-2019, Teil 2: “Rollstuhlsänfte”
Eine Premiere im Abaton Kino
oder: Ist es möglich in einem nicht-barrierefreien Raum ohne Vorwürfe über Inklusion zu sprechen?
Ich besuchte die Hamburg-Premiere eines Films, in dem ein rollstuhlfahrender Schauspieler eine der beiden Hauptrollen spielt. Das Abaton-Kino ist nicht barrierefrei. Der Hauptdarsteller spielt einen jungen Mann mit Muskeldystrophie, einer Krankheit die fortschreitet und häufig zum Tode durch Aussetzen der Herz- oder Atemtätigkeit führt. Neben der Auseinandersetzung mit dem Tod geht es auch um die Darstellung eines Assistenz-Verhältnisses, das es dem Protagonisten ermöglicht möglichst autonom über sein Leben zu bestimmen.
ROLLIWOOD 2018
Liebe Leute!
Herzliche Einladung zu ROLLIWOOD 2018 – dem 6. Filmtag zum Thema Behinderung
im Metropolis-Kino, Kleine Theaterstraße 10, nahe Gänsemarkt/Staatsoper
Samstag, 24.3.18, 15 Uhr
Zusätzlich zum Filmprogramm werden Gäste zu den Filmen vor die Leinwand treten.
Im Anschluss gibt es Kuchen von UTE.
Der Eintritt ist frei!
Diese Einladung darf gerne in euren Netzwerken verbreitet werden!
Das Programm:
„Die Kommissare – keiner ballert schneller“ Kino-Premiere des Films aus dem UTE-Ferienworkshop März 2017
„Schulprojekt UTE e.V:“ zeigt, wie wir Grundschüler mit Rollstühlen besuchen.
„Out of this world“ von Viktor Nordenskjöld. Viktor filmte für die UNO die Situation der ankommenden Flüchtlinge und entdeckte dabei Said und Hazim aus Syrien. Said ist auf den Rollstuhl angewiesen und Hazim hat ihn auf der Flucht getragen. Sie leben jetzt in Hamburg Altona.
„Skate ma anders“ ein WCMX-Workshop für rollstuhlfahrende Kinder im Skatepark Dortmund.
„Inklusives Judo“ beim Sportverein Alter Teichweg
„Videobotschaft“ von Steven Hawking an uns zurückgebliebene Erdbewohner.
„Veronika“ von Mark Michel, mittels unterstützter Kommunikation erzählt Veronika über ihr Leben.
„Freewheeling“ Sue Austin, Künstlerin, hat einen Unterwasserrollstuhl erfunden.
Informationen zur Barrierefreiheit:
Das Kino ist über Fahrstühle barrierefrei erreichbar.
Eine Warnung für Menschen mit Hör/Seh-Behinderung:
Fast alle Filme sind nicht untertitelt, nur ein Film läuft mit Audiodeskription, es wird nicht gebärdet.
Filme mit fremdsprachlichem Originaltext werden live auf deutsch eingesprochen.
Es gibt keine gesonderten Versionen in einfacher Sprache.
Mit dem Rollstuhl auf die Eisbahn
Seit ein paar Tagen geistert durch meine fb-Freundschaftsgilde dieses Thema durch das Netz. Anlass war das (im Endeffekt zurückgenommene) Verbot der Nutzung eines rollstuhlfahrenden Familienvaters der Eisbahn gemeinsam mit seinen schlittschuhlaufenden Kindern.
Es wurde in den Kommentaren der fb-Gemeinde deutlich, dass es derzeit offenbar im Ermessen des Betreibers/Verantwortlichen liegt, wie er/sie damit umgeht wenn ein Rollifahrer*in mit dem Rollstuhl das Eis benutzen möchte. Rollstuhlfahrer, die gerne aufs Eis wollen, sind also einer gewissen Willkür ausgesetzt. Glücklicherweise bekannte ein Betreiber mehrerer Eisbahnen, dass Rollis bei ihm wilkommen sind. Fernab einer Meinungsdiskussion geht es mir darum, sicherzustellen, dass eine Grundlage geschaffen wird, damit Rollifahrer mit anderen gemeinsam Eislaufen können.
Glücklicherweise konnte ich meinen Freund K. unter der Dusche beim Frühschwimmen befragen, er ist im Rathaus tätig. Zu klären wäre: Weiterlesen